Der Roman DER VERLORENE von Hans Ulrich Treichel aus dem Jahr 1998 spielt natürlich auf den biblischen „verlorenen Sohn“ an: Eine Familie von Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sucht in den Wirtschaftswunderjahren nach ihrem auf der Flucht verschollenen Sohn. Erzählt wird die Geschichte allerdings aus der Perspektive des zweiten Sohns der Familie [Achtung: Der heißt im Roman nicht „Spückerchen“, so nenn ich ihn nur hier im ], den die Eltern über ihrer Obsession für den eigentlich Verschollenen aus den Augen verlieren. So wird der anwesende Sohn auch zu einem Verlorenen, der auf den abwesenden Bruder eifersüchtig ist und versucht, sich in dieser Welt von Verdrängung und extremer Arbeitsethik zu orientieren. Michael Sommer und sein Playmobilensemble präsentieren eine kompakte und unterhaltsame Kurzversion der Geschichte.
